Wirtschaft

Lettland produziert hauptsächlich Maschinen, Nahrungsmittel und Papier. Dank seiner riesigen Wälder verarbeitet und exportiert es viel Holz. Weitere Exportartikel sind Bekleidung und Metallwaren. Lettlands wichtigster Handelspartner ist Europa.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Die Brüsseler EU-Kommission erwartet in ihrer jüngsten Prognose, dass Lettlands Wirtschaft 2015 um 2,3% wachsen wird. Damit liegt das Land über dem Durchschnitt der EU. Neben dem Export bleibt der Konsum dank kräftig steigender Löhne und einer zunehmenden Beschäftigung der stärkste Konjunkturmotor. Die Investitionen nehmen nur moderat zu, was an verspätet anlaufenden EU-Förderprogrammen (Lettland ist seit 2004 Mitglied der EU, und führte 2014 den Euro ein) und auch an den ökonomischen und politischen Unsicherheiten in der GUS liegt.
Gemäss der Lettischen Webseite bei der EU half die strikte Haushaltsdisziplin aus der globalen Finanzkrise 2008. Die Regierung erfüllte alle Verpflichtungen der internationalen Gläubiger und zwischen 2011 und 2013 war die lettische Wirtschaft wieder auf einem guten Weg. Lettland senkte die Arbeitslosenquote im Sommer 2014 auf eine einstellige Ziffer. Alle Banken in Lettland bestanden die Stresstests der Europäischen Zentralbank noch im selben Jahr. Sowohl die Weltbank, als auch die Europäische Zentralbank sagen Lettland ein Wirtschaftswachstum von ~ 4% bis 2018 voraus.

Immer noch ein armes Land
Dem gegenüber hält DEZA, die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit in ihrer Publikation «Eine Welt», Ausgabe 3/2015, fest, dass ein gutes Drittel der Bevölkerung Lettlands von Armut und Ausgrenzung bedroht sei. Das grosse Wachstum sei nur dank Niedriglöhnern überhaupt möglich, und:
«Lettland gilt in der EU als Musterschüler, der den Südeuropäern zeigt, wie man Krisen bewältigt. Die Einsparungen im Staatshaushalt fehlen jedoch im Sozialbereich und lettische Arbeitnehmer suchen ihr Glück lieber im Ausland.»