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Laimdota Straujuma an der Generalversammlung der Gesellschaft Schweiz-Lettland – 12.03.2016 in Aarau

Die ehemalige Ministerpräsidentin Lettlands (bis Februar 2016) ist heute Mitglied des lettischen Parlaments, der Saeima. Frau Straujuma sprach auf Einladung der GSL über Lettlands aktuellen, sehr vielfältigen Herausforderungen. Sicherheit beispielsweise, ist und bleibt ein wichtiges Thema für das kleine Land nordwestlich von Russland. Die ständige NATO Präsenz und die Erhöhung des Verteidigungsbudgets sind Antworten auf die Provokationen aus dem östlichen Nachbarland. Auch mache die nach wie vor starke Abwanderung hauptsächlich junger Letten ins westliche Ausland der Regierung Sorgen, auch wenn der Trend zur Auswanderung seit 2013 etwas abgenommen hat. Andererseits bemerke man eine gewisse Rückwanderung, seit die Wirtschaft wieder angezogen hat. Heimkehrer würden mit offenen Armen empfangen und insbesondere bei der Gründung eigener Firmen unterstützt. Die Energieunabhängigkeit vor allem  von Russland wird durch bessere Anbindungen an das Nord- und westeuropäische Strom- und Gasnetz verbessert.

Lettland hoffe, im kommenden Juni der OECD beitreten zu können, die Verhandlungen seien beinahe abgeschlossen. Stolz sei man auf die wachsende Wirtschaft, auch die Handelsbilanz sei wieder positiv und der Export von Gütern und Dienstleistungen lasse sich gut an. Die Rednerin verwies auch auf die Zusammenarbeit der Schweiz mit Lettland, speziell auf Projekte, die dank dem Kohäsions-Beitrag der Schweiz von 59,88 Millionen Franken (bis 2017) realisiert werden konnten. Frau Straujuma berichtete auch über das Schulsystem, in dem auch Schulen für Minoritäten gefördert werden. Seit 2012 ist die Berufsbildung und –Weiterbildung ein eine Top-Priorität. Verschiedene Anpassungen wurden vorgenommen, um die Schüler besser auf die Bedürfnisse der Wirtschaft vorzubereiten. Erfolge in der Innovationsfähigkeit der Branchen Informationstechnologie, Naturkosmetik, kreativem Design und Pharmazie sind zu verzeichnen. Dies führt auch zu höheren Auslandinvestitionen.

Schliesslich beantwortete Laimdota Straujuma Fragen aus dem Publikum.

Die GSL hatte für den hohen Besuch ein kleines Rahmenprogramm organisiert. Frau Straujuma nutzte auch die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Vertretern der parlamentarischen Gruppe Pro Baltikum in Bern. Gespräche mit einem Vertreter der Handelskammer Schweiz-Mitteleuropa und dem Honorargeneralkonsul Lettlands in der Schweiz und je ein Interview mit der Aargauer Zeitung und dem Tages-Anzeiger ergänzten das Programm.

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